ETF investieren für Einsteiger: In 3 Schritten vom Plan zur ersten Geldanlage

Illustration mit ETFs, Checkliste, Diagramm und Münzen – Symbolbild für ETF investieren für Einsteiger
Schon beschäftigt, aber noch nicht gestartet? Du hast dir schon Gedanken über Geldanlage, vielleicht sogar schon ETFs gemacht, Artikel gelesen oder einen Sparplanrechner ausprobiert, aber irgendwie hast du noch kein einziges Investment getätigt?

Damit bist du überhaupt nicht allein. Viele Menschen stehen genau an dieser Schwelle: Sie wissen, dass Investieren sinnvoll ist. Sie wollen, endlich anfangen. Aber es fehlt der konkrete, einfache Weg von der Theorie zur ersten Geldanlage. Ganz oft wirst du mit vielen verschiedenen Begriffen beworfen, die dir erstmal nichts sagen.

Vor einigen Jahren war ich genau an dem Punkt, daher geht es es in diesem Artikel diese letzte Barriere abzubauen. ETF investieren für Einsteiger ist easy!

Oft verfallen Leute dann den Versicherungsverkäufern, die mit den Ängsten der Menschen spielen und ihnen so hochpreisige Produkte verkaufen wollen. Dadurch, dass du hier auf dem Blog bist und dich mit dem Thema beschäftigt, bist du dem schon weit voraus. Halte das Steuer von der Altersvorsorge und vom Vermögensaufbau selbst in der Hand!

Ich versuche dir Schritt für Schritt zu zeigen,

  • wie du eine persönliche Anlagestrategie entwickelst,
  • wie du dein Risikoprofil verstehst,
  • welche Anlageklassen für dich infrage kommen,
  • und wie du am Ende ganz praktisch deinen ersten ETF ins Depot legst.

Wir fokussieren uns hier auf Aktien-ETFs. Ich habe versucht den Artikel wirklich kurz zu halten, damit er der letzte Impuls ist, den du brauchst, um anzufangen.

Warum du nicht einfach irgendeinen ETF kaufen solltest

Vielleicht hast du dir schon einen ETF ausgesucht, der „gut aussieht“. MSCI World, S&P 500 oder gleich ein nachhaltiger ETF? Aber stopp, bevor du einfach investierst, solltest du dir eine Frage stellen, die oft übersehen wird:

Denkansatz:

👉 Was ist eigentlich dein Ziel beim Investieren?

Willst du…

  • langfristig Vermögen aufbauen?
  • für die Rente vorsorgen?
  • oder vielleicht nur etwas Geld „arbeiten lassen“, ohne viel Aufwand?

Dein Ziel bestimmt deinen Weg. Und genau deshalb brauchst du eine klare Anlagestrategie bevor du den ersten ETF kaufst.

Denn eine gute Strategie hilft dir:

  • den Überblick zu behalten, auch wenn die Märkte schwanken,
  • nicht bei jedem Börsengerücht nervös zu werden,
  • und dein Geld zielgerichtet und sinnvoll zu investieren.

📌 Ich habe einen Leitfaden ausgearbeitet, wie du anhand sechs einfacher Schritte dir selbst Fragen stellen kannst, die deine Strategie dann letztlich definieren:
In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du eine Anlagestrategie aufbaust, die wirklich zu dir passt:
👉 Anlagestrategie entwickeln – so findest du deinen Weg

Wie viel Risiko passt eigentlich zu dir?

Jetzt mal ehrlich: Wie würdest du dich fühlen, wenn dein Depot plötzlich 30 % im Minus steht?

Viele Einsteiger:innen unterschätzen, wie stark emotionale Reaktionen das Investieren beeinflussen. Dabei ist nicht jeder dafür gemacht, nachts ruhig zu schlafen, wenn die Kurse schwanken, und das ist vollkommen okay.

Denn beim Investieren geht es nicht darum, besonders mutig zu sein. Sondern darum, eine Anlagestrategie zu finden, die zu deiner Persönlichkeit passt. Deshalb solltest du dir vor dem ersten ETF-Kauf bewusst machen:

  • Wie stehst du grundsätzlich zu Risiken?
  • Wie lange kannst (und willst) du dein Geld investieren?
  • Wieviel Schwankung kannst du aushalten, ohne nervös zu werden oder alles zu verkaufen?

Um das ganze Konzept eines Risikoprofils dir näher zu bringen, und erste Einschätzung deines Risikotyps zu bekommen, habe ich einen schnellen Risikotyp-Test erstellt, mit dem du in wenigen Minuten herausfindest, welcher Anlagetyp du vermutlich bist, und was das für deine Strategie bedeutet.

Risikoprofil beim Investieren – welcher Typ bist du?
(Falls du den Anlagestrategie entwickeln Artikel im Detail gelesen hast, wirst du den sicher schon gemacht haben 😉)

Was du da eigentlich kaufst: Anlageklassen verstehen

Viele glauben, sie „investieren in ETFs“. Aber ein ETF ist nicht das Ziel, sondern nur das Transportmittel. Was du damit wirklich kaufst, sind Anteile an bestimmten Anlageklassen. Und jede davon hat ihre eigenen Chancen, Risiken und Eigenschaften. Die wichtigsten Anlageklassen im Überblick:

Aktien

Beteiligungen an Unternehmen: schwanken stark, bieten langfristig gute Renditen.

Anleihen

Schuldtitel mit oft geringeren Schwankungen, eignen sich zur Stabilisierung.

Rohstoffe

z. B. Gold oder Öl: können Krisen absichern, sind aber schwerer zu bewerten.

Tages-/Festgeld

Sicher, aber mit meist geringer Rendite.

Immobilien

Sachwerte mit Inflationsschutz, meist nicht direkt über ETFs investierbar.

Warum ist das überhaupt wichtig zu wissen?
Weil du über die Kombination dieser Anlageklassen entscheidest, wie risikoreich und wie renditestark dein Portfolio ist.

Ein klassischer „Welt-ETF“ besteht z. B. nur aus Aktien. Wenn du dazu noch Anleihen oder ggf. Gold ins Depot holst, reduzierst du mögliche Schwankungen, aber auch die erwartete Rendite.

Da du einen relativ umfassenden Überblick über verschiedene Anlageklassen haben solltest, habe ich eine detaillierte Erläuterung der typischsten Anlageklassen für Privatanleger:innen, inklusive Stärken, Schwächen und passenden ETF-Beispielen, im folgenden Artikel zusammengestellt:
Anlageklassen verstehen – die Basis jeder Geldanlage

Vom Wissen zum Tun: So bringst du deinen ersten ETF ins Depot

Jetzt hast du alles, was du brauchst:

  • eine grobe Anlagestrategie,
  • ein realistisches Risikoprofil,
  • und ein Verständnis dafür, was in deinem Depot landen sollte.

Was fehlt noch? Die Umsetzung.

Damit du nicht wieder in die „Ich recherchiere noch ein bisschen“-Falle tappst, hier ein klarer Fahrplan in drei Schritten, wie ich jetzt starten würde:

✅ Schritt 1: Depot eröffnen – dein Zugang zur Geldanlage

Ein ETF lässt sich nur über ein Wertpapierdepot kaufen.
Das Gute: Heutzutage geht das online, kostenlos und in wenigen Minuten.

Beliebte Anbieter für Einsteiger:innen, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe

Broker-Empfehlungen

Ich empfehle dir nur Anbieter, die ich selbst getestet habe oder die sich für Einsteiger bewährt haben. Wenn du über einen der folgenden Links ein Depot eröffnest, unterstützt du meine Arbeit, ohne Mehrkosten für dich. Danke! 🙌

Die Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du über sie ein Depot eröffnest, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich bleibt alles beim Alten – danke für deine Unterstützung!

Tipp: Achte darauf, dass ETF-Sparpläne kostenlos besparbar sind, und dass dein gewünschter ETF auch verfügbar ist. In der heutigen Zeit muss man dafür kein Geld mehr „verschwenden“.

✅ Schritt 2: ETF auswählen – weniger ist oft mehr

Früher galt der Grundsatz: Erst das Produkt, dann das Depot. Da bei jedem Broker quasi jedes Wertpapier besparbar ist, ist das nicht mehr so wichtig.

Viel wichtiger ist: Konzentriere dich zum Start auf breit gestreute, kostengünstige ETFs, z. B. auf folgende Indizes:

  • MSCI World oder FTSE All World
  • nachhaltige Alternativen wie der MSCI World SRI

Eine gute Übersicht über das Angebot an ETFs findest du zum Beispiel bei JustETF oder extraETF.

Wichtige Kennzahlen, auf die du achten solltest:

  • TER (Gesamtkostenquote, total expense ratio): möglichst niedrig (< 0,5 %)
  • Replikationsmethode: physisch > synthetisch (für Anfänger oft transparenter), physisch bedeutet, dass der ETF die Aktien selbst hält, statt sie nur über Bankderivate abzubilden
  • Fondsvolumen: je größer, desto besser (ab ca. 500 Mio €), um sicherzustellen, dass der Fonds sich selbst trägt und nicht geschlossen wird

Solche ETFs sind bei allen gängigen Brokern handelbar. Zum Beispiel wären iShares Core MSCI World, Vanguard FTSE All-World oder iShares MSCI World SRI als sinnvolle Produkte denkbar. Diese Produkte kannst du dann ganz einfach über die Suche beim Broker finden.

Bonus: In meinem Artikel zu ETF-Fehlern vermeiden erfährst du, worauf du bei der Auswahl wirklich achten solltest, und welche typischen Anfängerfehler du vermeiden kannst. Dort versuche ich auch die sonstigen Kauderwelschabkürzungen kurz und schmerzlos zu erläutern.

✅ Schritt 3: ETF Sparplan einrichten – ETF investieren für Einsteiger – ohne Druck

Jetzt brauchst du nur noch eine regelmäßige Einzahlung, z. B. 50 € pro Monat, das reicht völlig zum Start und um sich in das Börsengeschehen zu wagen. Dein Vorteil: Durch einen ETF-Sparplan nutzt du den Cost-Average-Effekt, investierst langfristig automatisch und nimmst dir selbst die Unsicherheit ab, „den perfekten Zeitpunkt“ zu treffen. Statistisch gesehen ist es allerdings am besten, wenn du sofort alles investierst, was du könntest. Das ist aber psychologisch oft nicht die optimale Variante. Meine Devise ist immer erst langsam ins tiefe Wasser und sicher sein, dass man auch wirklich schwimmen kann 😉

Warum du jetzt eigentlich nicht mehr machen musst: Buy and Hold

Du hast jetzt dein Depot eingerichtet, und sogar deinen ersten ETF gekauft oder einen Sparplan gestartet. Und vielleicht fragst du dich: „Was jetzt? Muss ich irgendwas überwachen? Reagieren, wenn der Kurs fällt?“

Die kurze aber schmerzlose Antwort lautet: Nein.

Denn die einfachste, und oft erfolgreichste, Strategie lautet:
Buy and Hold. Kaufen und liegen lassen.

Diese Methode funktioniert deshalb so gut, weil sie auf zwei Dinge setzt:

  1. Langfristiges Wachstum der Weltwirtschaft
  2. Die Erkenntnis, dass Market Timing fast immer schlechter abschneidet als Dranbleiben
  3. Breite Diversifikation um Klumpenrisiken zu vermeiden und die Rendite des breiten Markts mitzunehmen

Als ETF investor, gerade als Einsteiger, investierst du. Du bist keine Hedgefonds, du bist kein Börsenmanager. Du nimmst passiv am Aktienmarkt teil und profitierst von den Renditen durch die wachsende Weltwirtschaft.

Statt ständig zu kaufen, zu verkaufen oder die Nachrichten zu checken, lässt du dein Geld automatisch für dich arbeiten. Du bleibst investiert, über Jahre oder Jahrzehnte entsprechend deinem Zeithorizont. Ja, es wird Schwankungen geben. Und Krisen. Aber genau dann trennt sich langfristiger Vermögensaufbau von Panik-Reaktionen. Das funktioniert, wie in Punkt 3 dargestellt, aber nur, wenn du eine möglichst breite Diversifikation sicherstellst. Dafür sind Aktien-ETFs sehr gut geeignet.

📌 Wenn du mehr über die Philosophie und Psychologie hinter „Buy and Hold“ erfahren möchtest:
👉 Was Buy and Hold bedeutet – und warum Geduld sich auszahlt

Fazit: Jetzt liegt es an dir – der beste Zeitpunkt ist heute

Du hast dir Gedanken gemacht. Du hast recherchiert, Artikel gelesen, dich mit ETFs, Risiken und Anlagestrategien beschäftigt. Und jetzt? Jetzt hast du auch einen Plan.

Du bist bereit:
  • Du weißt, warum eine Strategie wichtig ist.
  • Du kennst dein Risikoprofil und die Anlageklassen, die zu dir passen.
  • Du hast gelernt, wie du einen ETF auswählst, ein Depot eröffnest und einen Sparplan einrichtest.
  • Und du weißt: Buy and Hold bedeutet, auch mal nichts zu tun und trotzdem alles richtig zu machen.

Der wichtigste Schritt fehlt jetzt nur noch: anfangen.

Nicht perfekt. Nicht mit der „perfekten“ ETF-Kombination. Sondern einfach – mit einem ersten Investment, das zu dir passt. Wenn du noch Fragen hast, schreib gerne einen Kommentar unten oder auf Instagram vielleicht lösen wir das ganz easy gemeinsam.

📄 Vielleicht hilft dir auch mein Worksheet zur Anlagestrategie, um schriftlich festzuhalten, was du vorhast?

🎯 Wenn du willst, kannst du heute noch dein Depot eröffnen und deinen ETF-Sparplan einrichten.

Über den Autor

Ich bin Jan. Ich schreibe über Geld – aber nicht, um dich reich zu machen. Sondern um dir zu zeigen, wie du finanzielle Entscheidungen triffst, die wirklich zu dir passen.

Auf brutto-gedanken.de geht’s nicht um das nächste Börsen-„Geheimnis“, sondern um Klarheit, Haltung und Struktur im Vermögensaufbau. Denn am Ende zählt nicht, wie viel Prozent du machst – sondern ob du mit dem, was du tust, wirklich leben kannst.

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Hinweis:

Die Inhalte auf dieser Seite dienen ausschließlich der Information und stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar. Alle Entscheidungen über Investitionen triffst du eigenverantwortlich.

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